Ein verantwortungsbewusster Investor?
Von Anfang an präsentierte sich der Investor als verantwortungsbewusst und versprach ein entsprechendes Handeln. Die Unfälle von Ungarn sollten nie wieder passieren und das Konzept am Standort Gera von Grund auf vollständige Transparenz und Sicherheit bieten.
Der Webauftritt versprach schon viele Dinge. Eingehalten wurden bisher wenige.
Obwohl bereits ein vorzeitiger Baubeginn beantragt wurde, gibt es bisher kein fertiges Sicherheitskonzept.
Beantragt wurde ein Prüfintervall durch die Behörden von 3 Jahren! In der Zwischenzeit könnten Verstöße gegen Auflagen bezüglich Emissionen oder Lagerung von gefährlichen Gütern überhaupt nicht geahndet werden.
Dies widerspricht unserer Meinung nach komplett dem selbst gewählten Bild eines verantwortungsbewussten Investors!
Weiterhin werden auf der Internetseite weitere falsche Erwartungen geweckt.
Weder können hier defekte Batterien recycelt werden, noch gibt es bisher eine Technologie, die 100 % Recyclingquote erfüllt. Dann gäbe es auch keinerlei Emissionen.
Eine hundertprozentige Vollzirkulation wird hier also nicht zu finden sein!
Plausible Recyclingquoten gibt es von Seiten SungEel anscheinend nicht, nur Szenarien zum Träumen.
Der Internetauftritt wird im Übrigen betreut durch Ulf Mehner als Projektkommunikator. Er ist wohl allseits bekannt durch seinen Auftritt in Aga, bei dem er immer wieder betonte, er wolle, solle, dürfe, könne und würde nicht lügen.
Ebenfalls blieb Ulf Mehner in Erinnerung, als er Matthias Peter das Mikrofon entzog und dessen Übersetzung aus dem Englischen unterband. Danach versuchte er, das vorangegangene Gespräch in seinem Sinne manipulativ zu übersetzen. Trotz zweimaliger Aufforderung war er nicht bereit, eine direkte Übersetzung des Gespräches zu geben. Dies war der Punkt, als die Mehrheit der Anwohner das Vertrauen in eine offene Kommunikation zu SungEel verlor. Am selben Abend versprach er später eine weitere Ausgabe des Bürgerdialogs im Onlineformat. Diese hat ebenfalls nie stattgefunden.
Der Termin selbst wurde zwar vorab öffentlich kommuniziert - allerdings mit 2 verschiedenen Anschriften. Eigentlich sollte man bei einem so sensiblen Thema etwas Fingerspitzengefühl und Sorgfalt an den Tag legen. Stattdessen wurde eine neue Adresse erfunden.
Bewusst oder unbewusst? Transparenz und Offenheit sehen dennoch anders aus!
Die Entwicklung eines solchen Vorhabens ohne größere Öffentlichkeit ist in der Frühphase zu erwarten. Jedoch sollte ab einem gewissen Stadium der Planung aktiv die Kommunikation nach außen gesucht werden!
Der Bürgerdialog wurde recht lange hingeschoben, mit der Begründung, die Materialien wären bislang nicht fertig. Dabei wurden die gleichen und sogar vertiefende Informationen bereits Anfang September in nicht öffentlichen Sitzungen verwendet. Dort wurde auch die Beteiligung der Firmen SungEel und Samsung klar offengelegt.
Während der Stadtratssitzung am 6.9.2023 wurden die Ratsmitglieder – trotz der Bitte um weitere Informationen über das Projekt – massiv unter Druck gesetzt. Als "Druckmittel" dienten die 100 Arbeitsplätze und ominöse Steuereinnahmen. Es müsse sofort zugestimmt werden, ansonsten sei das Projekt gescheitert.Dies dürfte eigentlich massiv den Firmenrichtlinien (Code of conduct) internationaler Unternehmen wie SungEel und Samsung widersprechen.